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17.12.2022 Kategorie: JohannisGemeinde

Adventskonzert CONTRASTS

Italienische Musik der frühen Neuzeit

Am Montag, dem 12. Dezember fand um 19:30 Uhr in St. Johannis ein besonderes Konzert statt: Die Capella de la Torre war bei uns zu Gast und hat Weihnachtsmusik aus der Renaissance zu Gehör gebracht. Vielen von uns ist dieses Ensemble noch vom Kirchenjubiläum 2013 in guter Erinnerung.

Der Capella de la Torre gelingt es, allen Schwung und alle Fröhlichkeit dieser Musik heraus zu arbeiten, so dass es ein besonderer Genuss war, ihnen zuzuhören. Mit einer perfekten Mischung aus Spielfreude und Präzision gelingt es dem Tenor Florian Cramer und den Musikern um Katharina Bäuml, die ganze Lebendigkeit der alten Musik zum Klingen zu bringen. Lang anhaltender Applaus ob dieser künstlerischen Darbietung belohnte die Musiker und das Publikum sich mit einer Zugabe.

Um die Musik vergangener Jahrhunderte für heutige Ohren lebendig werden zu lassen, finden aktuelle historische und musikwissenschaftliche Erkenntnisse ständig Eingang in die Programme von Capella de la Torre. Dazu gehört besonders die Arbeit mit Quellen und Originaltexten. So gelangten die Zuhörer bei diesem Konzert zu fünf Erstaufführungen.

Der Name „de la Torre“ ist auf zweierlei Weise zu verstehen: Anfang des 16. Jahrhunderts komponierte der Spanier Francisco de la Torre das wohl berühmteste Stück für eine Bläserbesetzung, seine „Danza Alta“. Neben dieser Hommage an den Komponisten ist der Name aber auch ganz wörtlich zu verstehen: „De la Torre“ bedeutet übersetzt „vom Turm herab“; Bläsergruppen musizierten seinerzeit bei den verschiedensten Gelegenheiten auf Türmen oder Balkonen.

Ein besonderes Anliegen des Ensembles ist neben den Konzerten die Arbeit mit einem jungen Publikum, die in einer Vielzahl von Vermittlungsprojekten ihren Ausdruck findet. Hierzu fanden in diesem Winter ein Schulkonzert Renaissancemusik in der Landesmusikakademie sowie ein Jubiläumskonzert in der Herzog August Bibliothek mit Schülerinnen und Schülern von Wolfenbütteler Gymnasien statt.

Beitrag von D. Puchert / udo.gottschling