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20.10.2022 Kategorie: JohannisGemeinde

Liturgische Farben ...

... und was sie bedeuten

Im Großen und Ganzen sieht eine Kirche immer gleich aus. Aber kleine Details ändern sich im Lauf eines Jahres. Ein Adventskranz weist auf die Vorweihnachtszeit hin, Christbaum, Krippe und ein erleuchteter Stern dann auf Weihnachten selbst und das Epiphaniasfest am 6. Januar. Der leere Altar zeigt Karfreitag an, die neue Osterkerze Ostern, und später im Jahr zum Erntedankfest wird der Altar mit Erntegaben und einer Erntekrone geschmückt.

Dieser Schmuck der Kirche unterstreicht den Charakter der Feste. Das tun auch die Paramente - das sind die Textilbehänge an Altar und Kanzel, sowie die Stolen des Pfarrers oder der Pfarrerin.

Alle diese Paramente gibt es in vier liturgischen Farben: Violett, Weiß, Rot und Grün. Das sind die Hauptfarben; in einzelnen Gemeinden können noch zwei weitere dazu kommen: Schwarz und Rosa.

Jede dieser Farben gehört zu bestimmten Jahreszeiten im Kirchenjahr:

Violett steht für die Sehnsucht nach Licht und Leben. Es ist die Farbe der ernsten Selbstbesinnung, der Buße und der Vorbereitung auf die hohen Feste. Violette Paramente werden im Advent und in der Passionszeit aufgehängt, sowie am Bußtag.

Weiß ist die Farbe des Lichts, der Reinheit und der himmlischen Vollkommenheit. Deswegen ist es die Farbe aller Feste, die sich auf Christus beziehen: Weihnachten, Epiphanias und Epiphaniaszeit, Gründonnerstag, Ostern und Osterzeit bis kurz vor Pfingsten, Trinitatis.

Rot als Farbe des Feuers, der Liebe und des Blutes kennzeichnet die Feste, bei denen die Gemeinschaft der Kirche im Mittelpunkt steht: Pfingsten, Reformationstag, die Konfirmation, Amtseinführungen von Kirchenvorständen, Mitarbeitern und Geistlichen, Einweihung von Gebäuden, Orgeln und Glocken, ökumenische Feiern.

Grün ist die Farbe der wachsenden Saat. Es ist also gar nicht falsch zu sagen, dass es für die Feld-, Wald- und Wiesengottesdienste da ist, also die Sonntage kurz vor der Passionszeit und nach Trinitatis.

Schwarz steht für die Verneinung des Lebens (der Anstoß für mich, im Gottesdienst lieber weiß zu tragen). Es kann am Karfreitag benutzt werden, wenn man nicht an diesem Tag sowieso auf allen Schmuck verzichtet.

Rosa schließlich wird nur in einigen Regionen benutzt und nur an einem Tag im Jahr, am Sonntag Laetare. Dessen Beiname ist dann auch „Rosensonntag“.

Zur Taufe und zur Trauerfeier hat man die Wahl zwischen Violett und Weiß, je nach dem, ob man den Akzent auf die ernste Selbstbesinnung oder die Hoffnung legt. Die Farbe der kirchlichen Trauung ist Weiß.

Martin Granse


 

Quelle: Wikipedia

Beitrag von Thomas Krake