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23.01.2022 Kategorie: JohannisGemeinde

Gottesdienst zur Verabschiedung

von Pfarrer Thomas Becker

Mit einem feierlichen Gottesdienst wurde Pfarrer Becker verabschiedet.

Der Gottesdienst war sehr gut besucht. Alle Teilnehmer wollten noch einmal die Gelegenheit nutzen, um sich persönlich von Pfarrer Becker zu verabschieden.

Coronabedingt wurden alle Teilnehmer registriert und persönlich zu den Plätzen gewiesen. Die Hygienepflicht musste eingehalten werden.

Das Pfarrerkollegium aus dem Pfarrverband St. Paulus und der Propst Schultz-Seitz, sowie Frau OLKRin Brand-Seiß führten durch den Gottesdienst. Sie nahmen auch die Verabschiedung und die Entpflichtung von Pfarrer Thomas Becker vor.

Der Propst zählte die Stationen von Thomas Becker auf und wünschte für die Zukunft alles Gute.

Einen besonderen Vortag zur Verabschiedung gelang dem Kirchenvorstand gehalten von Thomas Krake. Er zählte zunächst Zutaten für ein Rezept auf und verriet zunächst nicht das Endprodukt. Doch schnell wurde klar was er meinte. Pfarrer Thomas Becker gelang in seiner 13 jährigen Leitung der Kirchengemeinde mit besonderen Zutaten stets zum Wohl der Gemeinde bei. Und noch viel mehr - er wurde zum Freund. Er wird eine große Lücke hinterlassen.

Musikalisch wurde der festliche Gottesdienst neben der Orgel zusätzlich mit der Gitarre von Thomas Grawatsch und dem Saxophon von Marie Pickave´ begleitet.

Thomas Becker und seine Frau werden Wolfenbüttel verlassen und den nächsten Lebensabschnitt in Hamburg verbringen.

Für den Ruhestand alle erdenklich "Guten Wünsche" und Gottes Segen.

Hier hat uns Herr Krake seine Rede zur Verfügung gestellt:

Lieber Thomas Becker

Werter Herr Probst Schultz-Seitz,

werte Frau Oberlandeskirchenrätin Brand-Seiß,

werte Gäste,

liebe Gemeinde!


275 ml. Milch

70 g. Butter

500 g. Mehl

1 Würfel. Hefe

70 g. Zucker

1 Pck. Vanillezucker

Zimt

1 Prise Salz

Das ist das Rezept für …. dieses feine und leckere Gebäck:
das Franzbrötchen.

Eine sehr feine Leckerei, welche man des Öfteren in Hamburg´s Bäckereien finden und genießen kann.

Dies könnte ja vielleicht auch für Deine Frau und Dich mit ein Grund sein, demnächst in den Norden zu ziehen.

Enpathie, Menschlichkeit, fundiertes theologisches Wissen, Gemeinschaftsgefühl, gutes Zuhören können, Trostspenden, wohltuende Seelsorge, Ansprechbarkeit für Jedermann, offene Weltlichkeit und geäußerte eigene Meinung sind - meines Erachtens – unter anderem die Zutaten für einen sehr guten, gelungenen Pfarrer – und solch ein Exemplar bist Du, lieber Thomas!

Als ich gebeten wurde, die Worte des Kirchenvorstandes anlässlich deines Festgottesdienstes zu Deiner Verabschiedung und Entpflichtung zu halten, hatte ich zunächst einen Kloß im Hals!

Der Zeitpunkt des Abschiedes, der Zeitpunkt Deines Ausscheidens aus dem Dienst in unserer St. Johannis Gemeinde rückte damit immer näher; und nun ist es leider auch soweit.

Aber schauen wir zunächst auf Deine Vergangenheit als Pfarrer in unserer Gemeinde.

Als Du im Mai 2008 bei uns die Nachfolge von Pfarrer Adam antreten durftest, wurde dies von uns allen mit großem Interesse und Spannung beobachtet.

Wer oder was kommt da auf uns zu?

Was dürfen wir von dem „Neuen“ erwarten?

Was ändert sich?

Was bleibt?

Zusammenfassend kann ich sagen, dass wir stolz und sehr glücklich sind, Dich kennen gelernt zu haben. Wir sind sehr froh, dass Du uns in den vergangenen fast 14 Jahren begleitet und geleitet hast.

Du, Thomas Becker, der Mensch, der Pfarrer hast uns immer wieder durch Dein Rezept, durch Deine „Zutaten“ bei unserer Gemeindearbeit begleitet, geleitet und auch ein Stück geformt.

Sehr gerne erinnern wir uns an unsere Kirchenvorstandssitzungen mit Dir, wo es Dir immer darum ging, Meinungsvielfalt gelten zu lassen, zielorientiert zu arbeiten – und alles immer zum Wohle unserer St. Johannis Gemeinde.

Dein Herz galt aber nicht nur uns „Alten“ vom KV sondern galt auch den Jungen. Seien es zum Beispiel die ganz jungen in unserem St. Johannis Kindergarten oder den Konfirmandinnen und Konfirmanden. Insbesondere bei der letzten Gruppe hast Du, gemeinsam mit Pfarrer Martin Granse, die Konfirmandenarbeit völlig neu konzipiert. Und das neue Konzept läuft einfach nur gut!

Wichtig waren Dir auch immer der Kontakt zur Wilhelm-Raabe-Schule und unsere Kinderbibelwochen.


Durch Deine Einfühlsamkeit hattest Du auch immer einen guten Stand unter anderem bei der Frauenhilfe, beim unserem Chor und unseren anderen Gruppen und Arbeitskreisen.

Auch das Alten- und Pflegeheim Curanum, wo Gottesdienste, Besuche und Einzelseelsorge von Dir durchgeführt oder organisiert wurden, lag Dir am Herzen.

Ja, und da waren dann auch selbstverständlich die besonderen Gottesdienste, wie zum Beispiel das Tischabendmahl oder die Nacht der verlöschenden Lichter am Gründonnerstag oder Gottesdienste zum Ausklang der Sommerferien.

Wir haben mit Dir immer wieder sehr gerne unser Sommerfest gefeiert oder haben, als noch möglich, von Dir organisierte Gemeindefahrten durchgeführt.

All das zeigt uns –und da habe ich sicherlich auch etwas Wichtiges vergessen – all das zeigt uns Dein großes Engagement. Wo immer etwas in unserer Kirchgemeinde stattfand oder erledigt werden musste, warst Du dabei und aktiv. Und das war wichtig; auch für den Zusammenhalt, für das Gemeinschaftsgefühl, für das Wohl unserer Kirchengemeinde.

Nicht unerwähnt bleiben darf hierbei selbstverständlich das Wirken und die Unterstützung Deiner Frau. Frau Becker, auch Sie haben sich immer wieder aktiv in unserer Gemeinde engagiert oder ihrem Mann sein vielfältiges Tun, durch ihren Rat und ihre Tat ermöglicht. Vielen herzlichen Dank dafür!

So, und nun?

Was kommt jetzt? Erst einmal wird es eine gewisse Leere, die Vakanz, geben müssen, die wir mittlerweile organisiert haben. Unsere Hoffnung jedoch ist in diesem Zusammenhang, dass dies nicht allzu lang sein wird. Aber da wird uns sicherlich unsere Landeskirche im Rahmen ihrer Möglichkeiten tatkräftig unterstützen…


Die persönliche Lücke jedoch, die Du in unserer St. Johannis Gemeinde hinterlässt, wird bleiben. Aber unsere Erinnerungen an die Zeit mit Dir werden aber auch bleiben. Deine Zutaten, Dein Rezept ist gelungen und hat uns immer sehr gut geschmeckt …

Wir verlieren mit Deinem Ausscheiden als Pfarrer einen guten Bekannten, einen Freund und Wegbegleiter – ob in der Gruppe oder im Einzelnen.

Du wirst der Gemeinde fehlen, Du wirst uns als Kirchenvorstand fehlen. Du wirst mir fehlen!

Wir wünschen Deiner Frau und Dir für Eure weitere Zukunft in Hamburg alles erdenklich Gute, Ruhe und Erholung sowie Gottes Segen!