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21.02.2022 Kategorie: JohannisGemeinde

Verabschiedung von Frau Böhm

Frau Eva Puchert schreibt:

Am Sonntag Sexagesimae – der zweite Sonntag vor der Passionszeit – wurde im Gottesdienst die Pfarramtssekretärin Frau Böhm nach langjähriger Tätigkeit für die St. Johannis Gemeinde in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.

Pfarrer Granse eröffnete zur Begrüßung den Gottesdienst mit dem Wochenspruch „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht“ aus dem Hebräerbrief 3,15. Die Psalmlesung wurde im Wechsel von Gemeinde mit Orgelbegleitung die Verse Lied EG 295 „Wohl denen, die da wandeln“ und der entsprechenden Textzeile aus dem Psalm 119 von Herrn Granse vorgetragen.

Die Epistel, gleichzeitig auch Predigttext für diesen Sonntag, war zu finden im Hebräerbrief 4,12-13: „Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es dringt durch, bis scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens. Und kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen Gottes, dem wir Rechenschaft geben müssen.“
Die alttestamentliche Lesung stand bei Jesaja 55, 8-12a „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege nicht meine Wege ...“ und der Evangeliumstext - Jesu Gleichnis vom Sämann - bei Lukas 8, 4-8.

In seiner Predigt ging Pfarrer Granse auf „das Wort“ ein: Worte können helfen und heilen, sie können aber ebenso tief verletzen, Groll und Hader herbeiführen. Gottes Wort ist geheimnisvoll, und wer schon einmal erlebt hat, dass ein Bibeltext, vor längerer Zeit gelesen und vermeintlich bekannt, aus einer anderen Lebensperspektive eine völlig neue Bedeutung erlangt, der weiß, was damit gemeint ist. Gottes Wort „lebendig und kräftig“, und wer sich davon angesprochen fühlt, wird, wenn er sich mit sich selber auseinandersetzt, seine hellen, aber eben auch seine dunklen Seiten erkennen. Es gibt nicht die „Alleskönner“ und die „Versager“, sondern jeder kann eben etwas gut und etwas anderes nicht so gut. Gottes Wort aber kann trösten helfen und heilen.

Frau Böhm, zum Leidwesen ihrer Chefs im Landeskirchenamt von der St. Johannis Gemeinde 1993 als Pfarramtssekretärin „abgeworben“, war zunächst für Pfarrer von Tomaszweski tätig, der zu der Zeit alleiniger Gemeindepfarrer war (neben Curanum, neu installierter Notfallseelsorge und Propststellvertreter) und seine Konfirmationsurkunden sowie alle anderen anfallenden Arbeiten selbst erledigte, eine große Entlastung, ebenso wie für Pfarrer Adam, der die vakante Stelle erhielt.

Der Kinderkreis und die von den Teamern mit den Pfarrern gestalteten Familiengottesdienste profitierten von den von Frau Böhm zuverlässig gestalteten, zum Teil umfangreichen Liedblättern für diese sowie für alle anderen „außergewöhnlichen“ Gottesdienste, die immer ein „mehr“ zu der normalen Arbeit bedeuteten. Alle Amtshandlungen wollten koordiniert sein, Konzertanfragen bearbeitet werden, es wird Frau Böhm wohl selten langweilig geworden sein in ihrem Büro. Frau Böhm war immer loyal und auf sie war immer Verlass. Danke für mehr als 29 Jahre Treue zu unser Gemeinde, liebe Frau Böhm!

Mit dem Segen verabschiedete Pfarrer Granse Frau Böhm dann in den Ruhestand.

Der nahezu vollständig anwesende Kirchenvorstand bedankte sich bei ihr mit einem Präsentkorb.

Musikalisch wurde der Gottesdienst von Herrn Thierig begleitet, als Vorspiel erfreute er uns mit einem Präludium und Fuge in D von Johann Caspar Siebert, zum Nachspiel erklang ein Marsch von J. L. Battmann.

Beitrag von Eva Puchert